Aktionsbündnis 11. Gebot

Der Geldhamster

Der „Geldhamster“ – Symbol für kirchlichen Reichtum und staatliche Subventionen in Deutschland

Die Skulptur „Geldhamster“ des Autors und Modellbauers Bernd Kammermeier steht sinnbildlich für die Kritik an der finanziellen Verflechtung von Staat und Kirche.

Mit seiner überzeichneten, satirischen Darstellung eines übersättigten Hamsters, der Goldbarren, Geldscheine und Münzen hortet, macht das Aktionsbündnis auf die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Vermögen der Kirchen und ihrer öffentlichen Selbstdarstellung als „arme Kirchenmaus“ aufmerksam.

Erstmals wurde der Geldhamster auf der „Säkularen Buskampagne 2019“ mit dem Titel „Kirchenstaat? Nein!“ vorgestellt und besucht seit dem mit dem Aktionsteam vom 11. Gebot Katholikentage.

Er weist insbesondere auf die jährlichen Staatsleistungen von mittlerweile rund 657 Millionen € für das Jahr 2025 an die beiden christlichen Kirchen in Deutschland hin, die nach mehr als 100 Jahren Verfassungsauftrag noch immer nicht abgelöst sind.

Was der „Geldhamster“ verkörpert

  • Kirchlicher Reichtum: Die katholische Kirche verfügt über ein kaufmännisch schlank gerechnetes Vermögen von mehr als 300 Milliarden Euro. Der Vergleich mit dem weltweiten Gesamtvermögen von geschätzt 1.000 Milliarden € zeigt, dass die deutsche katholische Kirche überproportional vermögend ist. Allein das Bistum Erfurt besitzt laut Angaben der Aktionsgruppe ein Vermögen von über 323 Millionen Euro 11tes-gebot.de.
  • Staatliche Subventionen: Trotz dieses Reichtums erhält die Kirche regelmäßig Millionenzuschüsse für Veranstaltungen wie den Katholikentag. In Erfurt 2024 wurden dafür mindestens 2,3 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln bereitgestellt 11tes-gebot.de.
  • Ungleichgewicht bei Entschädigungen: Während die Kirche großzügige Mittel für Glaubensfeste erhält, wird bei der Entschädigung von Opfern sexualisierter Gewalt überwiegend geknausert – ein Missstand, den der „Geldhamster“ ebenfalls anprangert Giordano Bruno Stiftung.

Künstlerische Botschaft

Die Skulptur ist Teil eines Trios, das gemeinsam mit „Moses“ und dem „Hängemattenbischof“ Katholikentage besucht. Während Moses das „11. Gebot“ verkündet – „Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ – und der Hängemattenbischof die Aufarbeitung kirchlicher Missbrauchsskandale kritisiert, zeigt der „Geldhamster“ die materielle Seite der kirchlichen Macht. Die überdimensionierte Figur ist bewusst grotesk gestaltet, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Diskussionen anzustoßen.

„Der Geldhamster zeigt, wie absurd es ist, dass eine reiche Institution wie die Kirche Millionen vom Staat erhält – während sie bei der Entschädigung von Missbrauchsopfern spart.“

David Farago, Initiator der Aktion 11tes-gebot.de

Einsatzorte und Wirkung

Der „Geldhamster“ war bereits bei mehreren Katholikentagen im Einsatz, zuletzt in Erfurt 2024. Dort wurde die Aktionsgruppe trotz frühzeitiger Anmeldung von allen vier angemeldeten zentralen Standorten verdrängt – ein Hinweis darauf, wie unbequem ihre Botschaft für manche ist. Dennoch zieht die Skulptur stets mediale Aufmerksamkeit auf sich und wird von Passanten, Presse und Aktivisten als kraftvolles Symbol wahrgenommen.

Warum das wichtig ist

Das Aktionsbündnis „11. Gebot“ fordert eine klare Trennung von Staat und Kirche sowie ein Ende der öffentlichen Finanzierung kirchlicher Großveranstaltungen. Der „Geldhamster“ ist dabei nicht nur eine Skulptur, sondern ein Mahnmal gegen die systematische Bevorzugung religiöser Institutionen in einem zunehmend säkularen Staat.

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