Aktionsbündnis 11. Gebot

Lutherjahr und Kirchentag Berlin 2017

Lutherjahr 2017: Moses trifft den „Nackten Luther“ in Berlin

Vom 24. bis 28. Mai 2017 fand in Berlin der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag statt – mitten im Reformationsjubiläum und der Lutherdekade. Die Kunstaktion „11. Gebot“ kam diesmal mit prominenter Verstärkung: Neben der bekannten Moses-Plastik debütierte eine vier Meter hohe Skulptur „Der nackte Luther“.

Die neue Figur des Aktionskünstlers David Farago zeigte einen nackten Luther mit geöffnetem Mantel, auf dessen Innenseite antisemitische Hassparolen des Reformators prangten. Damit machte die Aktion auf die dunkle Seite Martin Luthers aufmerksam, dessen eliminatorischen Judenhass die evangelische Kirche während der Jubelfeierlichkeiten weitgehend ausblendete.

Die Zahlen zur Staatsförderung waren einmal mehr ernüchternd: Von den Gesamtkosten in Höhe von 23 Millionen Euro übernahm die öffentliche Hand 11,9 Millionen Euro – mehr als die Hälfte. Das hochverschuldete Berlin, das in wichtigen Bereichen der Sozial-, Jugendarbeit, Bildung und Kultur einschneidende Kürzungen vorgenommen hatte, steuerte allein 8,4 Millionen Euro bei. Brandenburg gab eine weitere Million, der Bund 2,5 Millionen Euro. Die Staatsquote lag bei 51,7 Prozent – in einer Stadt, in der nur 16 Prozent der Bevölkerung evangelisch und unter 9 Prozent katholisch waren. Über 74 Prozent der Berliner gehörten keiner der beiden Großkirchen an.

Besonders pikant: Die gesamten Feierlichkeiten des Reformationsjubiläums 2017 und der Lutherdekade 2008-2017 wurden von Bund, Ländern und Kommunen sowie öffentlich finanzierten Institutionen mit mindestens 253 Millionen Euro gefördert.

Die Aktion führte zu heftigen Diskussionen und juristischen Auseinandersetzungen. Der Evangelische Kirchentag versuchte, eine geplante Versammlung der Aktionsgruppe vor dem Messeeingang zu blockieren. Für die kritische Luther-Figur erstatteten Kirchenvertreter sogar Anzeige wegen Volksverhetzung – ausgerechnet für Originalzitate Martin Luthers. Die Polizei stellte später fest, dass die zitierten antisemitischen Aussagen Luthers tatsächlich den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen würden.

Moses und der „Nackte Luther“ entblößten damit nicht nur die problematische Glorifizierung eines Antisemiten, sondern auch die massive Veruntreuung von Steuergeldern für kirchliche Selbstinszenierung – in einem Jahr, das die evangelische Kirche zum Feierjahr erklärt hatte.

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