Aktionsbündnis 11. Gebot

Moses und das 11. Gebot

Die Kunstaktion „DAS 11. GEBOT – DU SOLLST DEINEN KIRCHENTAG SELBST BEZAHLEN!“ des Augsburger Schreinermeisters und Aktionskünstlers David Farago entand in Zusammenarbeit mit der Giordano-Bruno-Stiftung.

Das knapp drei Meter hohe und dreiteilige Kunstwerk besteht aus einer Moses-Skulptur, die böse blickend den Zeigefinger ermahnend in den Himmel streckt und neben einer offensichtlich gerade fertig gemeißelten Gesetzestafel mit dem 11. Gebot steht. Fest montiert sind beide auf einem fahrbaren Handwagen inklusive Deichsel und Staufach mobil einsetzbar. Das Projekt wird von der Giordano-Bruno-Stiftung gefördert.

Die erste Idee zu der gleichermaßen fordernden wie wachrüttelnden Figur entwickelte Moses-Schöpfer David Farago aus seiner Verärgerung über die Finanzierungs-Absage und die nicht nachvollziehbaren Begründungen der Stadt Regensburg und des Bayerischen Kultusministeriums für den 2014 in Regensburg geplanten Humanistentag. Das pünktlich gefertigte und zum Start des Katholikentages 2014 in Regensburg erstmals vorgestellte Kunstwerk ist der Beginn einer besispiellosen Geschichte von unzähligen Protestaktionen und Aufklärungsprojekten zu verschiedenen politischen Themen.

Die Moses-Skulptur ist seit dem auch das prägende Symbol und Namensgeber unseres Aktionsteams. Sie reist mit uns zu jedem Kirchentag, Katholikentag oder ökumenischen Kirchentag, um dort für die fehlende Trennung von Staat und Kirche und gegen die verfassungswidrige Subventionierung des jährlichen Sommerfestes der Amtskirchen zu protestieren.

Schon seit Beginn taucht sie zudem in Städten auf, in denen der Stadtrat die Subventionerung noch nicht beschlossen hat, um die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger über die nicht korrekte Finanzierung des Missionierungsfestes aufzuklären.

An den Start gegangen ist das Projekt 2014 mit folgendem Text:

 „Archäologische Sensation zum Katholikentag:  „11. Gebot“ entdeckt!

Bei Kanalbauarbeiten in Regensburg wurde eine überraschend gut erhaltene Steintafel geborgen. Archäologen sind sich einig, dass es sich hierbei um eine der steinernen Gesetzestafeln handelt, die nach biblischer Überlieferung direkt von Gott an Moses übergeben wurden um den Bund zwischen Gott und seinem Volk zu erneuern.

Bisher war sich die Wissenschaft uneins, ob es sich bei  der Bibelgeschichte von Moses und den 10 Geboten nur um eine altertümliche Mythologie handelt, oder ihr ein wahrer Kern zu Grunde liegt.

Die Mehrheit der Wissenschaftler lehnte bislang die Vorstellung ab,  die bis dato bekannten 10 Gebote könnten göttlichen Ursprungs sein. Die in diesen Geboten zum Ausdruck gebrachten niederen Charakterzüge wie Eifersucht  („… bin ein eifersüchtiger Gott“),  die Ankündigung von Sippenhaft („verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation“), die Betrachtung von Frauen als Besitztum des Mannes und das Gutheißen von Sklaverei („du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen und du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, nicht sein Feld, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel, nichts, was deinem Nächsten gehört“) sind nach mehrheitlicher Expertenmeinung ganz offensichtlich nicht mit der Vorstellung vereinbar, die „10 Gebote“ könnten aus der Feder eines halbwegs vernünftigen, gütigen Gottes stammen.

Das nun entdeckte Fundstück lässt jedoch Zweifel an dieser Einschätzung aufkommen: Der Inhalt der  geborgenen Steintafel besitzt einen solchen Grad an  Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, dass für viele Experten nun keinerlei Zweifel an Gottes Urheberschaft mehr bestehen, zumindest was das 11. Gebot angeht.

David Farago, Leiter und Pressesprecher des Archäologenteams, das mit der Bergung und Restauration der Gebotstafel befasst war, freut sich ganz besonders,  dass das annähernd drei Meter hohe Fundstück  pünktlich zum Katholikentag 2014 der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.

Die Enthüllung der Steintafel und einer mahnenden Moses-Plastik fand am Donnerstag, den 29. Mai 2014 um 10:00 Uhr vor dem Regensburger Dom statt. Doch auch wer zu diesem Termin verhindert war, hat noch Gelegenheit, die Steintafel zu bewundern: „wir werden den Wagen mit den Exponaten noch bis Samstag an verschiedenen Orten in der Regensburger Innenstadt zeigen“, so Farago.

Moses in Regensburg