Gesamtübersicht
Jahr |
Ort (Event) |
Steuergelder
[Mio €] |
Kirch(en)-
gelder
[Mio €] |
Gesamt
[Mio €]
(inkl.Eintritt &
Sponsoring) |
Staats-
quote
[%] |
Kirch-
quote
[%] |
2000 |
Hamburg (KT) |
8,3 |
- |
20,58 |
40 |
- |
2001 |
Frankfurt (EKT) |
9 |
- |
22,2 |
41 |
- |
2003 |
Berlin (ökum) |
9 |
- |
18,2 |
49 |
- |
2005 |
Köln (WJT)* |
15 |
- |
115 |
13 |
- |
2006 |
Saarbrücken (KT) |
2,3 |
2,25 |
6,7 |
34 |
34 |
2007 |
Köln (EKT) |
5 |
3,5 |
14 |
36 |
25 |
2008 |
Osnabrück (KT) |
2,2 |
2 |
7,7 |
29 |
26 |
2009 |
Bremen (EKT) |
7,9 |
1 |
13,7 |
58 |
7 |
2010 |
München (ökum) |
10,2 |
5 |
26 |
39 |
19 |
2011 |
Dresden (EKT) |
7,9 |
1 |
13,9 |
57 |
7 |
2012 |
Mannheim (KT) |
3,5 |
2,1 |
8,6 |
41 |
24 |
2013 |
Hamburg (EKT) |
7,9 |
4,3 |
18,7 |
42 |
23 |
2014 |
Regensburg (KT) |
3 |
2,5 |
8,6 |
35 |
29 |
2015 |
Stuttgart (EKT) |
8,6 |
4,2 |
18,3 |
47 |
23 |
2016 |
Leipzig (KT) |
4,5 |
2,1 |
9,9 |
45 |
21 |
2017 |
Berlin (LutherJ.) |
11,9 |
3,2 |
23 |
52 |
14 |
2017 |
Leipzig (LutherJ.) |
3,2 |
0,63 |
5,36 |
60 |
12 |
2018 |
Münster (KT) |
2,7 |
2,5 |
9,3 |
32 |
26 |
2019 |
Dortmund (EKT) |
8,7 |
5,5 |
21,5 |
39 |
25 |
2020 |
- |
|
|
|
|
|
2021 |
Frankfurt a.M. (ökum) |
10,4 |
9 |
20 |
52 |
45 |
2022 |
Stuttgart (KT) |
|
|
|
|
|
Jährl. Durchschnitt |
6,6 Mio € |
3,2 Mio € |
15 Mio € |
43 % |
23 % |
*) der WJT 2005 wurde bei der Berechnung der Durchschnittswerte nicht berücksichtigt da er ein internationales und nicht regelmäßig in Deutschland stattfindendes Ereignis darstellt. Unter Berücksichtigung des WJT 2005 liegen die staatl. Subventionen bei rund 7 Mio €/Jahr. 2002 wurde der Katholikentag zugunsten des Ökumenischen Kirchentags in Berlin gestrichen. Für das Jahr 2004 waren keine Zahlen verfügbar. Die oben genannten Subventionen aus Steuermitteln sind als Mindestsummen anzusehen. Tatsächlich sind die Kosten für den Staat deutlich höher: nicht berücksichtigt sind Kosten für z.B. die Polizei und Bereitstellung öffentlicher Gebäude wie z.B. Schulen und Turnhallen an Teilnehmende. Auch ist nicht berücksichtigt, dass viele Sponsoren wie etwa Polizei- und Feuerwehrverbände ganz oder weitgehend vom Steuerzahler finanziert werden. Die Kostenzuschüsse des Bundes, der Länder und Kommunen zu den Kirchentagen betrugen für die Jahre 2001-2019 im Schnitt also je nach Rechnung 6,5-7 Mio Euro pro Jahr. Die Staatsquote ist für den KT Münster niedriger als in anderen Jahren, da 2015 erstmals der Stadtrat der betroffenen Stadt die beantragte Förderung ablehnte, 2017 aber Sachleistungen in Höhe von 700.000 € bewilligte.
Ökumenischer Kirchentag 2021 in Frankfurt a.M.
*) Quellen: http://www.oekt.de;
ekhn.de sowie 6. Verkürzter
Bericht 2020 über die Entwicklung der freiwilligen Finanzhilfen des Landes Hessen in den Jahren 2018 bis 2021
; Anfragen bei den jeweiligen Pressestellen des Bundes, des Landes Hessen und des 3. Ökumenischen Kirchentags. Da der ÖKT wegen der Coronapandemie 2021 im Wesentlichen als digitale Veranstaltung stattfindet und die digitale Teilnahme kostenlos ist, ist davon auszugehen, dass die Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Sponsoring deutlich geringer ausfallen als in anderen Jahren. Der Kirchentag konnte auf Anfrage seinen Eigenanteil noch nicht beziffern, sodass hier zunächst von 600.000 € ausgegangen wird. Sobald die OEKT diesbezüglich die tatsächlichen Zahlen veröffentlicht, werden die Grafiken hier aktualisiert. Der Kirchentag gab zudem an, dass vermutlich nicht alle Fördergelder benötigt werden, da mit Gesamtkosten unter 20 Mio Euro gerechnet werde. Falls der Eigenanteil größer als erwartet ausfallen sollte, müssten ebenfalls nicht alle Fördergelder abgerufen werden.
Evangelischer Kirchentag 2019 in Dortmund
*) Quellen: https://www.kirchentag.de/ueber_uns/finanzen (Stand Sept 2018) , wobei der NRW Zuschuss von 3,5 auf 4,5 Mio € erhöht wurde (siehe Meldung vom März 2019; wdr.de "Ev. Kirchentag bekommt mehr Geld vom Land", 26.03.2019
https://www1.wdr.de, wobei die Projektmittel in Höhe von 2 Mio € weder der Kirche noch staatlichen Organen zugeordnet werden konnten
. Laut Meldung des Dortmunder Lokalkompass vom 12. Dezember 2019 betrug die Höhe der kommunalen Zuwendungen 3,7 Mio Euro.
Katholikentag 2018 in Münster
*) davon 300.000 von der Stiftung der Sparkasse Münsterland-Ost
In einer historischen Entscheidung lehnte der Stadtrat Münster 3015 erstmals in der Geschichte des Katholikentags einen Antrag auf Bewilligung von Fördergeldern ( in Höhe von 1,2 Mio €) ab. Im Juli 2017 beschloss dann aber eine Mehrheit im Stadtrat, rund 700.000 Euro aus städtischen Haushaltsmitteln zuzuschießen und für 300.000 Euro Sponsoren zu suchen. Die 300.000 € werden nun von der Stiftung der Sparkasse Münsterland-Ost bereitgestellt, und damit - so CDU-Fraktionschef Stefan Weber letztlich auch wieder aus "dem Konzern Stadt“ (
Kirche und Leben)
.
Kirchentag 2017 in Berlin
Ein kritischer Kommentar zur Subventionierung des Kirchentags 2017 findet sich auf
hpd. Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit sind hier lediglich die Kosten für den Kirchentag 2017 aufgeführt. Dieser findet im Rahmen des Lutherjahrs 2017 bzw. der Lutherdekade 2008-2017 statt. Bund, Länder und Kommunen sowie eine Vielzahl von öffentlich finanzierten Institutionen (ARD, Deutsche Forschungsgemeinschaft) haben die Lutherdekate mit
mindestens 253 Mio. Euro (Quelle:
fowid.de).
"Kirchentag auf dem Weg" 2017 in Leipzig und Torgau
Der Kirchentag auf dem Weg in Leipzig kostete 5,36 Mio. Euro . Hiervon zahlten der Freistaat Sachsen 2,25 Mio. Euro und die Stadt Leipzig 950.000 Euro – zusammen also 3,2 Mio. Euro und damit 59,7 % der Kosten (vermutlich sogar mehr, siehe eine diesbezügliche
Pressemitteilung des 11. Gebots). Durch diesen neuen Rekord setzt sich der Leipziger Kirchentag 2017 an Platz 1 der Statistik. (Quelle:
Antwort des sächsischen Kultusministeriums auf die parlamentarische Anfrage des Landtagsabgeordneten André Schollbach).
Katholikentag 2016 in Leipzig
Der Katholikentag Leipzig, abgehalten in einer Stadt mit einem Katholikenanteil von 4%, ist damit der teuerste Katholikentag, den es bisher in Deutschland gegeben hat. Obwohl
Studien belegen, dass Kirchentage für Nichtchristen bzw. Konfessionsfreie - und damit rund 84% der Leipziger Bevölkerung - völlig bedeutungslos sind, haben es kirchliche Lobbyisten geschaft, dass sogar das hoch verschuldete Leipzig für das Sommerfest einer der reichsten Organisationen Deutschlands einen erheblichen Anteil der Kosten übernimmt.
Evangelischer Kirchentag 2015 in Stuttgart
Die Angaben bezüglich der Höhe der städtischen Zuschüsse sind bei beiden Quellen nicht deckungsgleich. Es wird davon ausgegangen, dass ein Teil der auf der Seite des Kirchentags aufgeführten "Projektmittel" Fördermittel der Stadt oder städtischer Einrichtungen sind.
Katholikentag 2014 in Regensburg
Somit steuert die Katholische Kirche nur ca. ein Drittel der Mittel für den Katholikentag bei. Ein Drittel finanzieren der Freistaat Bayern, das Bundesinnenministerium sowie die Stadt Regensburg. Und das, obwohl die Diözese Regensburg zu den reichsten Diözesen des Landes gehört und über einen Jahreshaushalt von über 350 Millionen Euro verfügt (Quelle: taz.de). Die Konfessionszugehörigkeit der Teilnehmer am Katholikentag in Regensburg belegt, dass dieser für Nichtchristen und Atheisten völlig uninteressant ist.
Evangelischer Kirchentag 2013 in Hamburg
Laut einer Umfrage durch Studenten der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig unter den Besuchern des evangelischen Kirchentags in Hamburg 2013 und Dresden 2011 waren 98 % der Besucher des Hamburger Kirchentages Angehörige einer christlichen Konfession. Der Anteil der Konfessionsfreien lag bei rund 1%. Die Anteile der Konfessionszugehörigkeiten unterscheiden sich zwischen den Erhebungen Dresden und Hamburg nicht wesentlich. Folgerichtig schließen die Leiter der Umfrage:
"Daraus wird zum einen deutlich, dass der Kirchentag zwar eine hohe Anziehungskraft für jegliche Variante des Protestantismus besitzt, aber dennoch kein nennenswertes Potenzial bietet, auch Konfessionslose in größerem Maß anzusprechen" (Pickel, Jaeckel und Yendell: "Der Deutsche Evangelische Kirchentag - Religiöses Bekenntnis, politische Veranstaltung oder einfach nur ein Event?", 2015, S. 32).
Katholikentag 2012 in Mannheim
*) Die Zahlen zum Katholikentag 2012 beruhen auf einer Schätzung von 2011. Tatsächlich hat das Land Baden-Württemberg sogar 2 Millionen Euro ausgegeben, nämlich 1.050.000 EUR im Jahr 2011 (siehe Haushaltsplan 2013/2014) und 950.000 EUR im Jahr 2012 (siehe Entwurf Haushaltsplan 2015/2016). Der Anteil an Staatsmitteln liegt somit faktisch also bei 3,9 Mio EUR.
Evangelischer Kirchentag 2011 in Dresden
Ökumenischer Kirchentag 2010 in München
Evangelischer Kirchentag 2009 in Bremen
Der ev. Kirchentag wurde von der nahezu bankrotten Stadt Bremen mit 7,5 Mio Steuergeldernbezuschusst. Dabei ist die pro-Kopf Verschuldung in Bremen (2009:
24256 € pro Einwohner) so hoch wie in keiner anderen Stadt Deutschlands! Besonders pikant: Der Rechnungshof der Freien Hansestadt Bremen stellte in seinem
Jahresbericht 2011 offiziell fest: "
Das Land Bremen hat den Evangelischen Kirchentag mit insgesamt 7,5 Mio. € gefördert. Dabei hat das Wirtschaftsressort das Zuwendungsrecht nicht sachgerecht angewendet. Angesichts der Haushaltsnotlage und der zum Abbau des strukturellen Haushaltsdefizits eingegangenen Verpflichtungen des Landes bleibt auf absehbare Zeit für die Finanzierung vergleichbarer Vorhaben kein Raum.“ Der Bericht rügt deutlich, wie lax Bremen bei der Vergabe städtischer Gelder und der Kontrolle ihrer Verwendung war.
Katholikentag 2008 in Osnabrück
Evangelischer Kirchentag 2007 in Köln
Katholikentag 2006 in Saarbrücken
Ein bei der Europäischen Union (EU) beantragter Zuschuss zum europapolitischen Teil des Treffens wurde gemäß der
Homepage des Bistums Münster nach ZdK-Angaben nicht bewilligt.
Katholischer Weltjugendtag 2005 in Köln
Katholikentag 2004 in Ulm: keine Daten verfügbar
Ökumenischer Kirchentag 2003 in Berlin
*) Die hohen Zuschüsse des Landes Berlin für den Kirchentag 2003 sind um so fragwürdiger, wenn man berücksichtigt, dass 70% der Berliner Bevölkerung keiner der beiden christlichen Kirchen angehören. Ein erheblicher Anteil dieser 70% dürfte aus ehemaligen Kirchenmitgliedern bestehen, die bewusst aus ihrer Kirche ausgetreten sind, weil sie die weltanschaulichen und/oder politischen Positionen der Kirchen ablehnen.
Katholikentag 2002: entfällt, da "Weltjugendtag" in Toronto
Evangelischer Kirchentag 2001 in Frankfurt
Katholikentag 2000 in Hamburg
Stand: 21. März 2017